Der Dalmatiner


FCI Gruppe 6, Sektion 3: Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen. Ohne Arbeitsprüfung.

Standartnummer: 153

Größe: Rüde 56-62cm, Hündin 54-60cm

Gewicht: Rüde: 27-32kg, Hündin: 24-29kg

Fell: kurz, hart, dicht, glatt, glänzend, OHNE Unterfell

Farbe: weiß mit schwarzen oder braunen Tupfen. Die Welpen werden weiß geboren.

 

mögliche Krankheiten:

  • Taubheit - alle Welpen werden mit  einer Audiometrie-Untersuchung (AEP) abgegeben!
  • Harngries / Blasensteine  - eine purinBEWUßTE Ernährung ist nötig, sofern das erste Lebensjahr abgeschlossen ist und es evtl. Probleme gibt.

Lebenserwartung: 12-14 Jahre


Harngries/Blasensteine → DIE STOFFWECHSELSTÖRUNG


Auszug aus Wikipedia

 

Aufgrund eines genetisch prädisponierten Stoffwechseldefekts bilden sich bei Dalmatinern öfter Harnsteine (Blasen–/Nierensteine) als bei anderen Hunderassen. Dafür ist die Bezeichnungen Dalmatiner–Syndrom üblich. Allgemeiner wird die Bezeichnung Hyperurikosurie gebraucht. Die Erkrankung wird autosomal-rezessiv vererbt. 

 

Das Enzym Uricase, das in den Leberzellen vorkommt, wandelt bei allen Säugetieren, außer Menschen und Menschenartigen, Harnsäure (ein Abbauprodukt von Purinen) in Allantoin um. Dieser Abbauvorgang ist bei Dalmatinern gestört, sie haben ein defektes Harnsäuretransportsystem in der Leber, wodurch der größte Teil der Harnsäure nicht mit dem Enzym in Kontakt kommt.

Außerdem ist die Harnsäure–Reabsorption in den Nierentubuli des Dalmatiners eingeschränkt. So scheidet er täglich im Vergleich zu anderen Hunden mehr als die zehnfache Menge an Harnsäure mit dem Urin aus (200–800 mg statt 15–50 mg).

Eine Folge des erhöhten Harnsäurespiegels kann eine für Dalmatiner typische Form der Dermatitis sein, die Bildung von Harnsteinen meist in der Blase, aber auch in den Nieren oder den Harnwegen ist eine weitere.

  

Harnsäure ist schwer wasserlöslich und neigt, vor allem als Salz Urat, zur Kristallisierung. Meistens treten Ammoniumuratkristalle auf (Ammonium als Abbauprodukt von Aminosäuren). Obgleich bis vor wenigen Jahren alle reinrassigen Dalmatiner den genetisch bedingten stark erhöhten Harnsäurespiegel im Urin aufwiesen, erkrankten nicht alle Hunde an Harnsteinen. Rüden erkranken um ein Vielfaches häufiger als Hündinnen; als ein Grund dafür wird angenommen, dass der günstigere Bau der Harnorgane der Hündin eine Ableitung kleiner Blasensteine ermöglicht, die beim Rüden weiter heranwachsen und klinische Symptome verursachen.

 

Bei der Ernährung des Dalmatiners sollte auf purinarme Nahrung geachtet werden. Eine purinarme Ernährung, durch die Verringerung von Rohprotein in der Nahrung, entweder durch die Fütterung spezieller Diätnahrung oder durch den Verzicht von Innereien, senkt den Harnsäurespiegel, der aber dennoch höher bleibt als bei anderen Hunderassen.

 

Die Hyperurikosurie des Dalmatiners wird durch Mutationen des Gens SLC2A9 verursacht. Der Defekt wird autosomal–rezessiv vererbt, alle Dalmatiner sind reinerbige Träger der Mutation. Daher haben auch alle Dalmatiner Hyperurikosurie, das heißt die erhöhte Konzentration von Harnsäure im Urin. Man spricht hierbei auch von HUA-Dalmatiner (High Uric Acid = hohe Konzentrazion der Harnsäure im Urin).

 

Allerdings wurde im Jahr 1973 ein Projekt in den USA gestartet, indem ein Pointer mit einem Dalmatiner verpaart wurde, um in Zukunft die Hyperurikosurie nach und nach auszumerzen.  Bis Dato entstanden so mehrere Hundert LUA- Dalmatiner (Low Uric Acid = niedrige Konzentration der Harnsäure im Urin). Seit 2012 werden sie auch in Deutschland gezüchtet.

 

Wenn Sie mehr über das LUA-Gen beim Dalmatiner erfahren möchten, klicken Sie hier:

🔴 Bei Purinbewußter Ernährung, ausreichender  Bewegung und der Möglichkeit mehrmals täglich Urin zu lassen, wird der Dalmatiner (HUA) allerdings kaum Probleme bekommen!


Geschichte


Der Ursprung des Dalmatiners ist ungeklärt, jedoch sind die Theorien sehr vielfältig. Dalmatiner-ähnliche Hunde sind bereits auf mehreren Tausend Jahre alten griechischen Fresken sowie ägyptischen Pharaonengräbern zu sehen. Daneben gibt es die Theorie, der Dalmatiner stamme aus Kroatien (Dalmatien), aber auch Italien, England, die Türkei und Nordindien sind als möglicher Ursprung im Gespräch. Genetische Tests legen eine Verwandtschaft zu Pointern nahe, was für England sprechen würde. Wie der Dalmatiner zu seinem Namen kam, ist nicht überliefert. Ebenfalls strittig ist, ob der Dalmatiner oder seine Vorfahren je zu Jagdzwecken eingesetzt wurden. Offen bleibt allerdings auch die Frage, was stattdessen sein ursprüngliches Aufgabengebiet gewesen sein könnte. In Frage käme ein Begleithund, der daneben zum Bewachen der Ställe und jagen von kleinen Schädlingen auf den Höfen eingesetzt wurde. Auf Reisen könnte er als ausdauernder Begleiter von Reiter oder Kutsche gedient haben, der nachts die Aufgabe des Wachens übernahm. Dagegen spricht, dass der Dalmatiner keine Unterwolle besitzt und harter Witterung deshalb wenig entgegen setzen kann.

Gesichert ist, dass der Dalmatiner seit Ende des Mittelalters in europäischen Adelshäusern und allgemein in der höheren Gesellschaft beliebt war. Vor allem in England war er dabei auch Begleiter von Kutschen. In den USA wurde er als „lebende Sirene“ und zum fernhalten von streunenden Hunden vor Feuerwehrwagen eingesetzt, als diese noch von Pferden gezogen wurden. Noch heute ist er das Maskottchen der amerikanischen Feuerwehr.

 

Im Jahr 1890 wurde ein einheitlicher Standard aufgestellt und der Dalmatiner als Rasse anerkannt. Einen Boom erlebte die Rasse nach dem Kinofilm „101 Dalmatiner“. Da es noch keiner Rasse gut getan hat, zum Modehund zu werden, ist es erfreulich, dass die Nachfrage wieder auf ein Normalmaß zurückgegangen ist. Heute ist er ein beliebter Begleit- und Familienhund, ohne ein spezielles Aufgabenfeld.


Das Wesen des Dalmatiners


Wenn ich mit Benny und Cara spazieren gehe, höre ich oft hinter vorgehaltener Hand den Spruch: "Wunderschöne Hunde, aber die brauchen ja soviel Bewegung!". Das ist natürlich nicht grundsätzlich falsch, aber brauchen nicht alle Hunde Bewegung? Der Dalmatiner ist ein Laufhund, aber auch dieser kann und muss sehr gut Ruhe halten. Mentale Auslastung und Kopfarbeit sind bei ihm ebenso wichtig als auch bei jeder anderen Rasse. Nur weil er ein Laufhund ist, muss er nicht täglich 10km laufen!

 

Der Dalmatiner ist ein lebendiger und liebevoller Mitbewohner. Er mag es inmitten seiner Familie zu leben und aktiv mit ihnen durchs Leben zu gehen. Er ist grundsätzlich kinderfreundlich, jedoch lässt er ungern an sich herumspielen, weshalb die Kinder ihn mit Respekt behandeln und nicht als Spielzeug betrachten sollten.

Sie erfreuen sich vor allem an Lauftraining, aber auch Kopf- und Nasenarbeit wie z.B. Mantrailing oder Rettungshundearbeit bereitet ihnen viel Freude.

 

Dalmatiner wurden früher hauptsächlich als Jagd- oder Kutschenbegleithunde geführt. Die Rasse sollte ruhig und ausdauernd über lange Strecken mitlaufen, während die Menschen in der Kutsche oder auf dem Pferd daneben reisten. Ihre Aufgabe war es dabei nicht nur hübsch auszusehen, sondern als Schutz gegen Räuber oder Tiere zu wirken.

Der heutige Dalmatiner wird fast gar nicht mehr als Jagdhund geführt.  Er ist lebhaft und passt sich seiner Umgebung gut an. Zu einem reinem Couchhund kann man den Dalmatiner jedoch nicht erziehen.

 

Man findet sie zumeist als Familienhunde und im Sport.

Dalmatiner brauchen sowohl die liebevolle Ansprache, als auch lobende oder tadelnde Worte, um Orientierung zu erhalten.

 

Wer sich einen Dalmatiner anschafft, sollte also unbedingt den Unterschied zwischen „konsequent“ und einer „harter Hand“ kennen. Ich erlebe diese Rasse nämlich als sehr sensible Hunde.

Das wird bei vielen Reizen zum Problem, da sie schnell hochdrehen und nervös werden. Reagiert der Mensch dann mit übermäßiger Härte, steigern sich die Hunde noch weiter in das Verhalten, reagieren mit Distanz oder extremer Unterwürfigkeit. Bei einigen äußerte sich dies oft mit Fressen von Dingen auf dem Spaziergang oder Flucht in die Nasenwelt.

 

Ausgelastet und gut geführt sind Dalmatiner aber sehr freundliche Hunde. Sie sind treu und gut zu erziehen. 


Der Gebrauchshund


Der Dalmatiner eignet sich, dank seiner Bewegungsfreude, für diverse sportliche Aktivitäten.

Natürlich immer mit einer gesunden Vorsicht zur körperlichen Überforderung!

  • Agility Training - Hindernislauf
  • Apportieren - Kopfauslastung
  • Fahrradfahren & Radtouren mit Hund
  • Cani cross - joggen/laufen mit dem Hund voraus/Zughund
  • bike jöring - der Hund als Zughund vor dem Rad/Scooter
  • Obedience - Gehorsamkeitsübungen

Interessante Videos zur Rasse


Eine sehr ausführliche Dokumentation in ca. 32min.

(Sehr gut und sehr hilfreich!)

Kurz und knapp in etwa 2:30min.


Auch hier kann man sich über den Dalmatiner informieren.